Jungfernflug

Januar 2016

Warum fahren wir Nicolai? Warum geben manche so viel mehr Geld aus für ein Bike? Und wieso würden die Fahrer nie wieder etwas anderes wollen? Was macht Nicolai Bikes so besonders?
Pünktlich zum dritten Weihnachtstag war es soweit: Aufbau und Testfahrt meines neuen ION 16. Ich treffe mich morgens mit Thomas und Johannes beim BikeBauer, um dem Bike Leben einzuhauchen und die ganzen Teile zu einem Ganzen zusammen zu fügen. Nach jahrzehntelanger Erfahrung mit den Bikes geht der Aufbau ohne Hektik in knapp zweieinhalb Stunden mit Kaffee und Gequatsche über die Bühne und vor mir steht ein Bike, auf das ich mich mehr gefreut habe, als man mir anmerken mag.
Nicolai ist keine Marke wie andere. Das spürt man irgendwie, aber woher kommt dieses Gefühl? Es hat nichts damit zu tun, dass sie in Deutschland fertigen. Auch die Fertigung per Hand ist nicht der Grund. Die strengen Qualitätsmaßstäbe, das mehrfache Richten, die perfekt gezogenen Schweißnähte, all das sind keine Gründe, wieso man von Nicolais begeistert ist. Auch die lange Haltbarkeit, Robustheit oder Ästhetik der Bikes spielt hier keine Rolle. Das sind alles Argumente für ein Nicolai, aber nicht der Grund, warum sie besonders sind.
Nach einem letzten Check des Fahrwerkes durch Johannes und eine kleine Techniklektion bezüglich Gabel- und Dämpferinnereien geht es in die Klamotten und ab auf die Trails. Den Unterschied zu meinem 2009er Helius ST mit Stahl und Öl im Fahrwerk spüre ich sofort: das Luft-Fahrwerk arbeitet zwar straffer, aber genauso präzise und die Losbrechmomente kommen deutlich schneller. Bergab ist es ein Traum. Wo vorher strampeln angesagt war, kann man jetzt entweder entspannt hochpedalieren oder auch zu Sprints ansetzen, ohne in der Federung zu versacken. Was die Muskeln ins System pumpen, kommt als Vortrieb auf die Reifen und den Boden.
Die zentrale Position im Bike und das tiefe Tretlager vermitteln ein super Gefühl dafür, was das Rad gerade tut und laden zum Spielen mit jeder Wurzel ein. Bergab läuft es fast schon unheimlich spurstabil und bewegt sich nur dahin, wohin man lenkt. Gleichzeitig ist es agil genug, problemlos durch technische Engstellen manövriert zu werden. Ein-, zweimal werde ich zu schnell und die Freude über das ION geht mit mir durch. Kicker fahre ich zu scharf und springe nahe ans Flat, Kurven werden plötzlich ziemlich eng und ich rutsche in den weichen Boden neben dem Weg und bremse auch mal vor einem Baumstumpf, der plötzlich auf den Weg gesprungen ist. Macht aber alles nichts, das Bike schmeißt mich nicht ab und der Rahmen macht alle Misshandlungen und Fahrfehler klaglos mit. Nicolai eben.
Deswegen entstehen in Lübbrechtsen keine Rahmen, um sich eine Marktnische zu erschließen, sondern um in den Rahmen Ideen und Ziele zu verwirklichen. Diese Ideen und Ziele werden zu einem Rahmen verschweißt. Rohre, Lagerschalen, Lager, Fräs- und Drehmaschinen sind nur die notwendigen Mittel. Mit bestmöglicher Präzision und bestmöglichen Materialien. Eben um die Idee zu realisieren. Und nicht um nur ein Fahrrad zu bauen. Und um eine Idee zu realisieren muss man kein Marktführer sein. Man muss nicht einmal der größte sein. Man braucht nur ein Team mit einem gemeinsamen Ziel. Und wenn das Ziel das beste Bike am Markt ist, dann kommt der Rest von alleine. Und das spürt man mit jedem Tritt, jeder Bodenwelle, jedem Schweißtropfen und sogar jedem Sturz. Nicolai ist keine Marke, sondern ein Versprechen. Jeder bekommt, was er sich wünscht. Nicht weniger.

Was ist mein ION 16 nun? Enduro? Freerider mit straffem Fahrwerk? Downhiller mit knappem Federweg? Cross Country Bude mit viel Federweg? Es ist ein Nicolai ION 16. Es ist das, was ich damit mache. Und es macht alles mit.

Gruß

Norman

http://shop.nicolai.net/index.php/fullys-x/ion-16-27-5.html

http://reset-racing.de/

http://www.continental-reifen.de/fahrrad

http://www.srsuntour-cycling.com/home/

http://www.ergon-bike.com/de/de/home

Ein Puzzel

Alles beginnt mit dem RESET Steuersatz

Die Auron ist Montiert

Ich schaffe das der Alte ist gerade nicht da!!

OK Johannes ich habe alles verstanden :-)

Maschinen unter sich

Es ist vollbracht!

first downhill

Daniel und Norman bei der Jungfernfahrt

Ein Kommentar:
  1. Norman, sehr schön in Worte gefasst wie es sich für mich auch angefühlt hat als ich das erste mal mit meinem 16 er unterwegs war ( vielleicht mit ein bisschen weniger springen ;) )
    Ich kann auch wirklich nicht oft genug wiederholen wie für mich überraschend gut das Rad auch Bergauf oder in der Ebene geht bei der ( für mich ) außerordentlichen bergab Performance.
    Auch ein Fahrer wie mir, der schon gerne runter fährt, aber sicherlich weit von dem entfernt ist was der eine oder andere bergab so veranstaltet, gibt das Rad wahnsinnig viel Sicherheit und Selbstvertrauen. Aber vermutlich hört man auch aus meinem Kommentar raus das ich echt begeistert bin und etwas Objektivität vermissen lasse dadurch ;).