Rennbericht von „Kiwi“ SSES #1 Treuchtlingen

April 2016

Schlamm, Schlamm, Schlamm. Und? Noch mehr Schlamm! – Erster Stop der SSES in Treuchtlingen

Am vergangenen Wochenende startete für mich die Enduro-Saison 2016 mit dem ersten Stop der SSES in Treuchtlingen. Nach für mich teils dramatischen Hochs und Tiefs zu Jahresbeginn war ich zwar eigentlich noch nicht wirklich bereit, wieder Rennen zu fahren, aber die Lust gegen die Uhr zu fahren war wieder da.
Mit neuem NBB-Team, neuem Kit und dem neuen ION16 Geometron war die Motivation für das Rennen natürlich ungemein hoch. Das Wetter spielte aber nicht ganz so mit, wie wir uns das vorgestellt hatten. Durch den heftigen und stetigen Regen verdiente sich der Ort in kürzester Zeit den neuen Namen Feuchtlingen und machte seinem Namen auch alle Ehre.
Aber nun zum eigentlichen Rennen:
Das Samstags-Training verlief relativ entspannt. Die ersten 2 Stages waren alte Bekannte und machten auch bei Regen enorm Laune. Das neue Geometron fühlte sich direkt zu Beginn gut an. Der steile Sitzwinkel schiebt einen förmlich den Berg hinauf und drückt den Vorderreifen in den Anstieg.
Die Stages 3, 4 und 5 glichen anfangs immer mehr einer XC-Strecke anstatt klassischen Enduro Stages. Bei allen Dreien enorm flache Starts, die nach einiger Zeit dann aber doch noch in schöne, wenn auch nur super kurze Steilstücke mündeten. Samstags waren die Strecken noch in gutem Zustand, aber es zeichnete sich hier durch die flachen Stücke bereits schon ab, dass auf den Stages am Renntag die Lunge brennen würde.
Stage 6 und 7 befanden sich erneut im Ziel- / Startbereich des Rennareals. Sie enttäuschten mit der Streckenführung nicht und boten den Zuschauern bei diesen nassen und schlammigen Bedingungen einiges an Action.
Während des Samstagstrainings war ich enorm motiviert – nasse Strecken bereiten mir meist äußerst großes Vergnügen und ich fühlte mich sehr wohl auf dem neuen Bike. Durch das Abtrocknen der Strecken wurde das Fahren aber bereits etwas zäh, da der Lehmboden langsam anfing, zu kleben. Insgeheim hoffte ich auf weiteren Regen über Nacht, der den Schlamm geschmeidig und flüssig halten würde. So wäre es zwar eine Schlitterpartie, aber eben spassig.
Der Regen kam auch wie erwartet, aber an der Konsistenz des Schlammes auf den Strecken am Renntag änderte sich insgesamt leider nicht mehr so viel zum Guten. Die ersten beiden Stages, die gleichzeitig auch einen Großteil der gesamt zu fahrenden Höhenmeter ausmachten, waren auch bei Nässe gut fahrbar und bereiteten uns allen große Freude. Dem Transfer zu den Stages 3, 4 und 5 blickte ich aber mit deutlich gemischten Gefühlen entgegen. Vor allem die flachen Starts und Streckenabschnitte bereiteten mir Bauchschmerzen, denn bereits die ersten Meter auf den Stages fielen schwer. Es schien, als versinke so gut wie jede Kurbelumdrehung im Matsch und raube unnötig Energie. An Vorankommen war teilweise gar nicht zu denken. Die Reifen vibrierten, versanken und schlitterten nur noch durch die Gegend. Der hohe Lehmanteil im Boden sorgte gleichzeitig dafür, dass sich die Reifen teils dermaßen zusetzten, dass sich die Räder nicht mehr drehten. So gehörte es zum guten Ton vor und nach jeder Stage, die Reifen freizufahren und die Rahmendreiecke vom Schlamm zu befreien, um wieder Gewicht loszuwerden und den Reifen Platz zu machen.
Ziemlich platt von den zähen Transfers und Stages ging ich dann auch immer wieder in die nächste Stage. Die 35 Km Runde fühlte sich eher an wie eine 50 oder 70 Km-Runde mit der doppelten Anzahl an Höhenmetern. So gern ich auch im Regen fahre, an dem Wochenende hat es für mich einfach nicht gepasst und ich konnte mich in der Elite nur auf Rang 41 einreihen. Und obwohl mir diese Bedingungen wirklich zusagen, muss ich sagen: in Feuchtlingen hätte es ruhig trocken sein können. Dann wären die Strecken mit Sicherheit auch eine Wohltat gewesen, denn schön waren Sie ja angelegt – für Nässe jedoch einfach zu flach.
Die Devise ist nun aber klar: Klamotten waschen, Rennwochenende vergessen und auf das nächste Rennen mit dem Nicolai-BikeBauer-Team freuen.
Beste Grüße
Kiwi

Danke an Bejamin Prescher für das Foto.

http://www.mtb-news.de/news/2016/04/18/specialized-sram-enduro-series-1-tejchman-und-richter-gewinnen-saisonauftakt/