IXS GDC #3 DM in Tabarz

Juli 2016

IXS GDC und Deutsche Meisterschaft in Tabarz. Zwei Events verdienen zwei Berichte, hier daher das Wochenende aus der Perspektive vom Teamkapitän Daniel Jahn und im Anschluss nochmal von Kevin „Kiwi“ Dewinski.

Der Teamkapitän:

Hallo meine Hasen,

ich freue mich, dass es wieder vorbei ist, Tabarz war supergeil und die DM hat viele Überraschungen gebracht. Ich habe aber auch schon wieder die Bock auf das nächste Rennwochenende, also: bis denne, euer Daniel!

Oh da war ich ja quasi schon am ENDE, zurück zum Anfang, SORRY!

Zur DM in Tabarz hab ich mir mal ein paar Karbon Felgen gegönnt und ein paar neue Laufräder aufgebaut. Damit diese am Wochenende auch top in Schuss sind, bin ich Mittwoch vor der DM noch mal zum Feierabend-Radeln nach Sankt Andreasberg in den MSBX Bikepark gefahren. Das kann ich nur jedem empfehlen, von 17 bis 20 Uhr kann Mann / Frau dort noch easy 15 Abfahrten machen. Meinen Kollegen von Nicolai sind da übrigens auch immer gern dabei.

Donnerstag nach der Arbeit ging es dann mit einem Praktikanten (Francois) aus Frankreich nach Tabarz und zu seinem ersten Downhillrennen. Er war voller Erwartungen und Freude das NBB-Team wieder zu sehen, er kannte alle schon von einem Trainings WE in Winterberg und dem GDC dort. Der Rest des Teams war natürlich auch auf den Straßen in Richtung Tabarz unterwegs. Im Fahrerlager angekommen wurden noch fix die Zelte aufgestellt, die Conti-, Reset- und NBB-Flaggen gehisst und ein bisschen Mist gelabert und dann ging es auch schon ab ins (Feld-)Bett.

Am Freitagmorgen hab ich noch mal die Laufräder durchgeschaut und die Speichenspannung ein wenig angepasst. Später ging es zur Besichtigung auf die Strecke. Ich war ein wenig enttäuscht, dass es nur zwei neue Sektionen gab. Ich liebe es auf neuen bzw. mir unbekannten Strecken zu fahren und komme auch nicht auf die Idee, extra für eine DM am WE davor dort Trainieren zu gehen, da wird es am Renn-WE ja voll langweilig ;-) Außerdem haben die Veranstalter es schwieriger mit der Arbeit an den Strecken, wenn dort ständig jemand üben will. Meine Meinung: Rennstrecken sollten einfach für 2 Wochen vor dem Rennen gesperrt werden.

Das Training zauberte mir aber dennoch ein fättes Grinsen ins Gesicht: Ich testete mal alle „Hühnchenwege“ und hob mir die feinen Sachen für Samstag auf. Es war sehr schön, wieder mit den Jungs vom Team unterwegs zu sein. Kevin, Torsten, Jason, Sven, Noah und Francois als Gast. Johannes, Noah und seine Freundin zauberten uns am Abend eine leckere Pasta. Ein paar coole Jungs haben noch ein paar Kurven in das Fahrerlager geharkt und so ging es bis in die Dunkelheit noch im Dual-Slalom-Style durch die Tabarzer Zeltstadt.

Der Samstag verlief gewohnt. Erst normales Training und Abschnitte wiederholen, im Lizenz-Training dann mal zwei volle Abfahrten machen und dann das Bike auf den Rennlauf vorbereiten. Zwischendurch viel Trinken und immer mal was leckeres Essen. In meinem Quali-Lauf hatte ich dann einige kleine Fehler, es reichte aber gut für den ersten Platz. Ich war mit 5,078 sec. in Führung. Auf einem Rennwochenende sehe ich immer zu, das ich einfach mein Ding mache und schau nicht wer fährt wie schnell wo lang. Ich schaue, dass ich meine Linien finde und meinen Speed fahren kann, oft heißt das, auch hier und da einfach mal ein bisschen langsamer zu fahren.

So hab ich einfach mehr Spaß und stehe nicht immer unter diesem Vergleichsdruck bzw. mache mir selber keinen Druck. Ich habe einfach Spaß auf meinem Fahrrad und so gibt es im Ziel auch nicht das „Downhill“-Kopfschütteln und Abwinken, da ich einfach mein Rennen fahre. Wenn dann die Zeit noch stimmt, ist natürlich die Freude umso Größer.

Zum Abendprogramm am Samstag kam Downhill-Urgestein Martin Donat auf einen kleinen Plausch vorbei und die jungen Küken im Team lauschten gespannt den Geschichten von früheren Downhill-Rennen, auf denen die Big Bikes noch 150 mm Federweg hatten…

Am Renntag gab es zuerst ein ordentliches Sonntags-Frühstück und dann ging es für zwei Abfahrten auf die Strecke. Den finalen Rennlauf ging ich ohne große Erwartungen an, meine Devise war: einfach locker den Bock ins Ziel bringen und safe fahren.

Im oberen Teil war ich dann doch sehr schnell unterwegs, so dass ich ein paar harte Durchschläge hatte und ab dem Straßensprung war dann leider klar, dass mein Reifen Luft verliert.

Den Speed musste ich also ein bisschen rausnehmen, um nicht noch komplett abzufliegen oder die ganze Luft zu verlieren. So konnte ich mich bis in das letzte Stück der Strecke retten und dann hieß es nur noch Treten, Treten und ins Ziel kommen. Im Ziel war ich dann fertig und FÄT überrascht das ich noch mit 0.329 sec. Abstand zur #1 den 2. Platz geholt habe.

Also, allen Meistern fätte Glückwünsche und natürlich auch all denen, die sich dahinter eingereiht haben. Denen, die sich verletzt haben: gute Besserung und viel Kraft auf eurem Weg zurück aufs Bike, wir alle haben eins gemeinsam: eine der geilsten Sportarten, die gibt!

Euer Daniel

Unsere Kiwi:

Die alljährliche deutsche Meisterschaft fand in diesem Jahre, wie auch schon 1996, 2000 und 2008, erneut im beschaulichen Örtchen Tabarz in Thüringen statt. Das wichtigste Rennen des Jahres zog auch dieses Jahr wieder etliche hundert Fahrer in den Thüringer Wald – kein Wunder, dass wir mit dem Nicolai Bikebauer Team mit sechs Fahrern inkl. Teammanager Thomas, Chefmechaniker Johannes und teilweise sogar Familie präsent waren.

Den Trackwalk vollführten wir wie gewöhnlich freitags am Vormittag – die Strecke bot aber keinerlei Änderungen zum Vorjahr. Mehr als zwei Prozent wollte man scheinbar nicht von der Norm abweichen. Das hielt uns jedoch nicht davon ab, auf unseren Nicolai Buden gehörig Gas zu geben. Das Wetter blieb uns an den Trainingstagen durchgehend treu und somit konnten wir gute Lines checken und optimieren.

Mit Noah und mir in der Elite, Daniel, Torsten sowie Sven in der Pro Masters und Jason bei den Open Men waren wir in 3 verschiedenen Klassen vertreten und versuchten, um die Top-Ränge zu kämpfen.

Jason konnte in seiner Klasse bereits am Samstag mit Platz 7 eine respektable Leistung einfahren. Mit den Plätzen 1, 27 und 42 für Daniel, Sven und Torsten hatte die NBB-Crew auch die ProMasters fest im Griff. Vor allem Daniels 5 Sekunden Vorsprung mit einem relativ durchwachsenen Lauf unterstrich abermals seine Form und hätte auch in der Elite für einen starken 7. Platz gereicht.

In der Elite landete Noah auf dem 45. Platz, gerade mal 13 Sekunden hinter der Tagesbestzeit. Ich entschied mich an diesem Wochenende mal gegen mein geliebtes Geometron Endurorad. Damit saß ich die ersten Tage in diesem Jahr auf einem Downhillrad und hatte noch ein wenig an meiner Performance auf dem ION 20 zu arbeiten. Da ich leider einen eher schlechten Lauf den Berg herunterbrachte und unnötigerweise aus der Strecke rutschte, entschied ich mich, meinen Seedingrun nicht zu finishen. Die Gefahr, im hinteren Mittelfeld hinter einem vermeintlich langsameren Fahrer zu starten war mir für das Finale der Meisterschaft schlichtweg zu hoch. Ich sicherte mir damit den zweitfrühsten Startplatz in der Elite. Vielleicht auch ein möglicher Gamechanger bei dem angekündigten Regenschauern am Sonntag? Mit entspannten Runden im Fahrerlager haben wir dann den Quali-Tag ausklingen lassen.

Die Stimmung im Fahrerlager war am Renntag schon sehr angespannt – man merkte deutlich, dass einige Fahrer nicht nur hinter dem Tagessieg sondern auch hinter einer Medaille herhechelten. Wir für unseren Part gingen relativ entspannt am die Sache heran. Das abschließende Training lief gut, die Continental Kaiser und Mudkings frästen sich ordentlich durch den staubigen Boden – wir freuten uns also auf das Finale.

Als erster des Teams ging Jason in der Open Men auf die Strecke. Er konnte seinem Ion20 wieder ordentlich die Sporen geben und den 7. Platz vom Vortag halten.

Die erste Klasse, die an diesem Tag auch hinsichtlich der deutschen Meisterschaft ausgefahren werden sollte, war die Pro Masters Klasse mit unserem Medaillenanwärter Daniel, sowie Torsten und Sven. Torsten und Sven konnten Ihre Vortagesergebnisse sogar verbessern – am Ende Rang 40 und 25.

Alle Augen waren jedoch auf den letzten Fahrer der Pro Masters gerichtet. Konnte Daniel auch heute wieder einen ordentlichen Vorsprung rausfahren?

Leider war das Glück nicht ganz auf seiner Seite. Direkt nach der Schlangengrube hatte er einen ordentlichen Einschlag, wodurch seine Karbon-Hinterradfelge kollabierte. Dadurch verlor er natürlich Luft, da die Felge nicht mehr gänzlich tubelessfähig war. Unbeeindruckt dessen fuhr er weiter, um einen möglichen Podestplatz zu ergattern. Mit voller Ehrfurcht beobachteten die Zuschauer seinen derben Lauf, in dem er mit platten Reifen und kaputter Felge gerade mal 0,39 Sekunden am Titel vorbeischrammte. Eine wahrlich unglaubliche Performance von Daniel – wir sind super stolz.

Im Anschluss ging ich in der Elite an den Start. Zwar brachte ich keinen sauberen Lauf ins Ziel, reihte mich aber erstmal auf Platz 2 ein und wurde zunächst nur von dem späteren deutschen Meister verdrängt.

Einige Fahrer später setzte dann doch, wie von vielen befürchtet, der Regen ein. Aber nicht nur der Regen, mehr die Dunkelheit verhinderten weitere Bestzeiten. Gino Schliffske kam von seinem Lauf völlig verdattert wieder und meinte nur, es sei da oben so dunkel, wie sonst erst gegen 21:00 Uhr, und es war gerade Mittag durch… Meine Zeit reichte am Ende dann sogar noch für Platz 6 in der Elite.

Noah hatte leider zum Wetter auch ein wenig Pech mit der Luft in seinem Hinterreifen und konnte seine Platzierung nicht verbessern. Zwar verhinderte der Regen die Titelverteidigung von Johannes Fischbach, jedoch handelt es sich bei Downhillfahren um eine Outdoorsportart – und das Wetter gehört einfach dazu. Manchem hilft es, dem anderen spielt es einen Streich. Dennoch: Fairplay und hiermit auch unser Glückwünsch an die frischgebackenen deutschen Meister.

Alles in allem war die deutsche Meisterschaft unserseits zwar von technischen Defekten geprägt, jedoch haben wir mit Daniels Deutschem Vizemeistertitel in der Pro Masters Klasse und meinem 6. Platz in der Elite Klasse allen Grund zu feiern.

In zwei Wochen geht es mit der Enduro-Meisterschaft in Schöneck direkt weiter – nach diesem anstrengenden und nervenaufreibenden Wochenende gönnen wir uns jetzt aber erst mal eine kleine Pause.

Bis dahin,

Kiwi

http://www.srsuntour-cycling.com/de/bike/federgabel/

http://www.continental-reifen.de/fahrrad

http://reset-racing.de/

http://www.flatout-suspension.de/

http://de.gatescarbondrive.com/

http://www.hopetech.com/de/

http://www.ixs-sportsdivision.com/de/willkommen.html

http://www.canecreek.com/

http://www.magura.com/de/

Kiwi im Flugmodus

Der Zielsprung war diesmal deutlich kürzer. Man konnte aber trotzdem schön Airtime rausholen.

Keanu voll in seinem Element: Fahrrad fahren

Eine der Schlüsselstellen. Der Absatz kurz nach dem Start. Viele Linien waren möglich, aber nur wenige sinnvoll.

Die Adidas-Schuhe mit der Conti-Sohle geben besten Grip beim Trackwalk

Daniel und Kiwi. Unsere Rockstars und Lokalmatadoren.

Unser französischer Freund Francois Manzella

So ein Feuerball, Junge!

Der Leitende Ingenieur hat alles im Griff in der Crossbudeninstandsetzung.

Etwas verknautscht und noch nicht ganz wach. Norman ohne Kaffee.

Immer diese tief fliegenden Franzosen...

Tip von Daniel: sich einfach mal gerademachen.

Herzlichen Glückwunsch an alle Sieger! 0,39 Sekunden trennen Daniel am Ende vom Podest ganz rechts. That´s racing!

So, und jetzt einmal alle für die wilde Meute. Wir hatten Spaß und hoffen, ihr auch.

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