Eddy is back in business!

Juni 2018

So Freunde, als Draufgabe das Alfsee-Rennen aus der Perspektive von unserem Eddy. Wenn er weiter so schöne Texte schreibt, bin ich meinen Job los…und nun viel Spaß beim Lesen!

Eigentlich stand mir so gar nicht der Sinn nach einem weiteren 24h-Rennen.

Meine letzten Rennen in Duisburg und Limburg hatten mir ein wenig den Spaß am biken im Rudel geraubt. Aber Thomas wäre nicht Thomas, hätte er mir den Alfsee nicht doch schmackhaft gemacht. So fuhr ich Donnerstag nach getaner Arbeit zum BikeBauer nach Ratingen, denn schließlich sollte es Freitag losgehen und das Auto musste noch gepackt werden.

Wir verbrachten den Abend also mit einer Art Fahrrad-Zelte-Zubehör-Tetris, denn wenn man soviel Equipment einpacken muss, zählt jeder Millimeter den man zur Verfügung hat.

Aber da Thomas ein wahrer Packprofi ist, fanden all die Zelte, Bänke, Continentalreifen, etliches Werkzeug und natürlich auch die Nicolai-Bikes ihren Platz.

Am nächsten Tag sind wir (Thomas, Yvonne, Norman und ich) gegen Mittag in Richtung Alfsee aufgebrochen. Nach etlichen Kilometern im Stau konnten wir endlich gegen Abend unsere Startunterlagen in Empfang nehmen und den Platz beziehen. Alles, was man nicht einfach vom Platz tragen konnte, wurde noch fix aufgebaut bevor es zum Essen ging. Inzwischen war auch das 4er Team (Philipp, Thorsten, Ralf, Michael) eingetrudelt, sodass wir unsere Pizzen gemeinsam genießen, noch ein wenig fachsimpeln und die sich bemerkbar machende Nervosität verdrängen konnten.

Samstag. Da war er also, der große Tag. Nur noch wenige Stunden trennten mich von der Herausforderung, das erste Mal als Einzelstarter bei einem 24h-Rennen dabei zu sein. Viel Zeit zum Nachdenken hatte ich jedoch nicht. Unserem Platz musste noch der letzte Schliff verliehen werden, das Werkzeug wollte auch noch sinnvoll platziert werden und dann trudelte auch Nico ein, der uns als Mechaniker half, die Räder startklar zu machen. So hauchten wir den Contireifen Luft ein, brachten die Startnummern an und sahen zu, dass wir technisch gut aufgestellt waren. An unserer Kondition konnten wir jetzt eh nichts mehr ändern…

Um 14 Uhr war es dann endlich soweit und wir gingen an den Start:

Thomas mit seinem Saturn 11, Norman mit seinem G13 und ich mit meinem Helius TB. Die Bereifung war mehr oder weniger einheitlich. Während Thomas und ich uns für Cross King entschieden hatten, wählte Norman für die hintere Bereifung Race King, so wie auch die Jungs vom 4er Team, deren Bericht ihr ja schon kennt.

Als dann endlich der Startschuss fiel und wir uns aus den hinteren Reihen auf den Weg machten, kam es, wie es kommen musste. Ich hatte gerade die ersten 500 Meter bewältigt, als die Fahrerin vor mir ihrer Nervosität zum Opfer fiel und vom Rad kippte. Dem Dominoeffekt sei Dank, tat ich es ihr gleich. Konnte mich jedoch direkt der Weiterfahrt widmen.

Die ersten vier Runden nutzten wir, um uns mit den Gegebenheiten der Strecke vertraut zu machen, Hindernisse und Gefahrenstellen auszukundschaften und uns die Engpässe zu merken. Was von Anfang an viel zu viel Kraft gekostet hat, waren die Deichauffahrten und der Weg vorbei am Kartoffelacker.

Wer schon mal am Alfsee gefahren ist weiß wovon ich spreche. Den Ortsfremden sei gesagt, dieser Weg ist des Bauern Kopfsteinpflaster. Eine Buckelpiste ist nichts dagegen.

Was ebenfalls Runde für Runde Spannung mitbrachte und ein wenig artistisches Geschick forderte, war ein Nadelöhr, welches wir mit unserem 780mm breiten Lenkern nur sehr knapp passieren konnten. Aber was wären solche Rennen ohne Herausforderungen jeglicher Art.

Damit wir trotz der Hitze nicht schlapp machten, feuerte Yvonne uns aus Leibeskräften an, reichte Trinkflaschen und hatte, wie die Jungs vom 4er Team auch, immer ein aufmunterndes Wort für uns übrig. Als die Temperaturen gegen 21 Uhr langsam erträglich wurden, montierten wir unser Licht am Rad und senkten den Reifendruck. Etwas mehr Komfort für den Weg am Kartoffelacker, ihr erinnert euch, war durchaus willkommen.

Trotz Krämpfen in der Wade beim Einen und Krämpfe im Oberschenkel beim Anderen, drehten wir, dreckverkrustet wie wir waren, Runde für Runde. Zwischendurch gab es immer mal wieder etwas zu essen, sodass wir bestens versorgt waren und auch immer mal wieder eine Pause eingelegt haben.

Sonntag in der Früh, Norman schlief schon den Schlaf der Gerechten, kündigte sich Regen an. Ich habe mich dann unter die Dusche begeben um meinem Körper wieder so etwas wie Leben einzuhauchen. Als ich kurz darauf wieder raus kam, hatte Starkregen eingesetzt. Da solch ein Regenguss die Strecke stellenweise in eine Rutschpartie verwandelt, standen alle Zeichen auf Pause. Es folgte Wadenpflege, viel Ruhe, eine große Mütze voll Schlaf und natürlich im Anschluss Kaffee von Nico.

Am Sonntag, kurz vor Schluss, wurden dann nochmal alle Kräfte mobilisiert (wenn auch nicht ganz freiwillig). Yvonne, die nicht müde wurde uns anzufeuern, positionierte sich oben auf dem sogenannten Schweineberg. Der Schweineberg ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung, die viele Fahrer auch gerne schiebend bewältigen. Aber wenn nun jemand mit der Kamera dort oben steht, dann heißt es natürlich kräftig in die Pedale treten und Kette und Kurbel zum Qualmen bringen.

Mit Zieleinfahrt um 14 Uhr hatten wir einige Runden auf dem Konto: Thomas hatte von uns BikeBauer-Fahrern mit 17 Runden den besten Job gemacht, gefolgt von mir (16 Runden) und Norman (15 Runden).

Fazit:

Wir haben etliche Liter isotonische Getränke ausgeschwitzt, sind dank des handgebrühten Kaffee von Nico nicht vom Rad gekippt, haben Yvonne eine Menge Motivation zu verdanken, haben uns mit Hilfe der Continentalreifen nicht aus der Spur bringen lassen und sind Dank der sonnengelben Nicolai-Bikes und Trikots von jedem gesehen worden.

Viele großartige Komponenten führen zu einem fabelhaften Erlebnis: Das 24h-Rennen rund um den Alfsee muss unbedingt wiederholt werden.

Danke Jungs, es war toll!

Euer Eddy

Da ist er, der Strahlemann

Kurz vorm Start ist die Laune ganz hervorragend

Das Trio Infernale

Gas, gas, gas!

Der Schweineberg. Und Eddy versucht zu lachen.

Kurz nach der Fütterung haben auch Käfigtiere gute Laune

Ihr sollt Runden schrubben und nicht doof in der Gegend rumglotzen!