IXS DHC #3 Klinovec (CZE) – Regen, Regen, Regen…Regen, geil! Regen!

Juni 2018

Vergangenes Wochenende machte der IXS Rennzirkus Station in Klinovec in Tschechien, um den dritten Downhill Cup der Serie auzutragen. Gleichzeitig machten auch ein paar Wolken halt, um zu sehen, welche von ihnen die angereisten Fahrer nasser machen könnte, als die anderen.

Um aber erstmal dorthin zu kommen, machte sich das BikeBauer-Sammeltaxi in Form von Thomas‘ Teambus auf den Weg. Johannes gehörte schon zum Gepäck, also mussten nur noch Gino und Daniel eingesammelt werden.

Damit die Fahrt unterhaltsam blieb, führte Daniel Jahn die Mitreisenden per Telefon durch die Sehenswürdigkeiten des grenznahen Sachsen und entzückte die Wanderer gen Osten erheblich.

Nachdem die Sonne bereits den entgegen gesetzten Weg in den Westen zum Untergang angetreten hatte, wurden im letzten Büchsenlicht schnell die Erdnägel in den Boden gekloppt, das Zelt drangehängt und dann in die Betten gekrochen.

Freitag wurde entspannt ausgepennt, die Bikes wurden präpariert und die Krawallgummis aufgezogen. Im Anschluss gab es die Startnummern und dann den Trackwalk. Die Analyse unseres Teammechanikers Johannes: eisenoxidhaltiger Boden. Super Johannes! Vielleicht finden wir ja sogar Öl.

Spaß beiseite, was uns Johannes damit völlig zu Recht sagen wollte (wir folgen ja sonst  lieber dem Motto „breit fahren, schmal denken“): schneller, fester Boden, ordentliches Gefälle. Reichlich mit Felsen gespickt und mit vielen Serpentinen glich keine Kurve der anderen. Zur Mitte wurde es dann eine schöne Mischung aus offenen Trailkurven und Waldpassagen. Natürlich mit ordentlich Wurzeln und dem einen oder anderen Absatz, den es zu nehmen galt.

Im unteren Abschnitt gab es einen kleinen Erholungsabschnitt in Form von einigen großen Tables um dann auf die Autobahn zu führen. Ein langes, gerades Tretstück, das nochmal alles aus den Beinen haben will. Als Endgegner wartete dann das Steinfeld. Und zwar nicht so ein Lego-Technic Steinfeld wie in Winterberg, sondern ein Steinfeld. Also ein Steinmeer. Bis zum Horizont. Mindestens. Zumindest gefühlt. Wer das dann bezwungen hatte, den schickte die Strecke nochmal in den Highspeedtunnel und durch die letzte Kurve in Richtung Ziel. Die Strecke ist insgesamt die längste DH-Strecke im Cup dieses Jahr und das merkten die Fahrer dann auch am Ende in den Beinen und Armen.

Aber weil das alles noch nicht krass genug war, gesellte sich die Umwelt auch noch dazu. Zwischen Start und Ziel waren teilweise aufgrund der Höhe und des Wetters bis zu zehn Grad Temperaturunterschied. Windböen und kontinuierlicher Regen weichten zwar nicht überall die Strecke, aber zumindest die Fahrer recht derbe auf. Dass die Fahrer dabei teilweise schon im Training an die Grenzen gingen, betont den besonderen Charakter dieser Strecke. Mit einigen dicken Tropfen, die das Lagerfeuer aber nicht ersticken konnten, ging damit auch schon der Freitag zur Neige.

Am Samstag bildeten Gino und Jason eine unerschütterliche Trainingseinheit, Daniel Jahn zischte allen um die Ohren und gab den Vorfahrer für das Trackpreview Video von mtb News.

Damit sich dann auch keiner umgewöhnen musste, blieb das Wetter schön beständig in seiner Wechselhaftigkeit. Die Strecke trocknete dadurch zu keinem Zeitpunkt ab, aber aufgrund des Bodens war es wenigstens nicht nur rutschig, sondern auch leicht schlammig. Die Seedingruns liefen dann insgesamt unauffällig und jeder entdeckte für sich noch die eine oder andere Baustelle oder ein Projekt für den kommenden Finaltag am Sonntag. Mit Lagerfeuer und lecker Nudeln von Mutti Janiel Dahn ging es dann auch schon wieder in die Kojen.

Am Sonntagmorgen dann bewegte sich zunächst…nichts. Nach kurzer Zeit dann aber: immer noch nichts. Etwas später zeigte sich: wiederum nichts.

Es hatte einfach keiner Bock, aufzustehen. Also haben es alle gelassen. Wir sind ja nicht doof.

Irgendwann dann, die Sonne war bereits aufgegangen und wieder von Wolken verscheucht worden, kroch dann der erste menschliche Umriss aus seinem Polyesther- und Polyurethankokon in die Natur hinaus, reckte die Nase in den Himmel… und kroch wieder zurück.

Allerdings setzte irgendwann die Furcht vorm Teamchef ein, denn eine Klausel im Teamvertrag sagt eindeutig aus, dass ihm jederzeit auf Nachfrage Kaffee bereitzustellen ist. Und da sich das Zeug nicht von alleine mahlt, mischt und kocht musste doch jemand in die Schuhe und raus in die Welt.

Nach wenigen Trainingsläufen war schnell klar, dass sich die Strecke nicht groß geändert hatte und so wurde kräfteschonend auf wilde Experimente verzichtet und alles für das letzte Ballett zusammen gezogen.

In kurzer Abfolge gingen dann Markus, Gino, Daniel und Jason auf die letzte Abfahrt in Tschechien.

Gino verbesserte seinen Lauf um vier Plätze von #24 auf #20 im Finallauf und seine Uhr bleib bei 5:06.740 stehen. Markus, unser zweiter Allstar und diesmal mit dem schwarz-rot-gold des Deutschen Meister am Trikot, schob sich ebenfalls nach vorn von #10 auf #8 mit einer zügigen 04:36.462. Jason ließ sich davon inspirieren und legte ebenfalls zwei Plätze zu. Im Seeding noch auf#9, kam er final bei #7 raus und sichert sich damit mittlerweile beständig Plätzchen in den Top Ten (wir glauben ja, dass er nur so schnell fährt, damit er unten im Ziel eins dieser widerlichen Getränke in den silber-blauen Dosen saufen kann…). Seine Zeit: 04:35.622.

Tja, Daniel hat es diesmal leider nicht geschafft, sich besonders zu verbessern. Wir wissen auch nicht was da los war. Wir reden auf jeden Fall nochmal ein ernstes Wort mit ihm. Ohne Steigerung geht das ja so nicht weiter. Und immer nur einen lahmen Platz gut machen reicht ja dann auch nicht. Andererseits wollen wir mal nicht so sein. Wie soll sich der arme Kerl von Platz #2 auch groß verbessern?

Daniel, herzlichen Glückwunsch zum ersten Platz in den Pro Masters!

Und nun: genug gesagt. Genießt die Bilder und feiert den Jahn genauso hart, wie wir das tun!

 

p.s. Besten Dank Johannes für deinen Input zum Text! Großes Kino!

Hier dominiert Sachlichkeit.

alte Bauernweisheit: Sind die Räder in der Luft, bleiben die Steine auf dem Boden.

Fokus.

Konzentration.

Mit Präzision und Style.

Da reckt sich das Bike über die Steine.

Hart demmeln!

Die Trainingsbuddies auf dem weg zum nächsten Lauf.

Ohne Flaggen kein Hauptquartier.

Daniel spricht mit der Technik.

Und, auch hier zum radfahren? Nee, ich bin wegen des Regens gekommen.

Teamspirit

Fääät Junge!