Aller guten Dinge sind drei: Da ist das Ding!

August 2018

Am Wochenende ging es für das NBB-Team zum Downhill Cup nach Tabarz. Und diesmal galt: erneut die Aussicht auf den Deutschen Meistertitel.

 

Am Donnerstag dann also Anreise. Allerdings mit kleinem Besteck, denn die Urlaubssaison hat auch im Team zugeschlagen. Thomas und Johannes rollten im gelben Benz-Teambus gen Tabarz, Gino, Daniel und Markus kamen auf eigenen Wegen. Und wie es bei Anreisen an Donnerstagen so ist, verfliegt die Zeit beim Zelt- und Basislagerbau wie im Flug und bald trieb es alle in die Betten.

Am darauf folgenden Freitag wurden die gelben Ritter dann von der Sonne wach geküsst, die ihre Strahlen schon über die Höhen des Harzes fließen ließ. Mit strahlend blauem Himmel bereitete sich der Inselberg auf einen herrlichen Sommertag vor und nach den letzten Kontrollen an den Rennmaschinen trugen die Füße auch schon bergan zum Trackwalk. Hier gab es keine großen Überraschungen. Altbewährtes wurde schön im Fichtenslalom mit dezenten Neuerungen verbunden. Es dämmerte den ersten nur schon, dass die Bedingungen denen im Ilmenau nicht unähnlich werden würden. Die ersten Brocken Waldboden zerflossen bereits unter den Schuhsohlen zu Staub und legten geröllige Untergründe frei, die sich mit den Wurzeln im Tabarzer Nadelwald schon auf die ersten spektakulären Staubwolken bei den Abfahrten vorbereiteten.

Nachdem die ersten Läufe im Training absolviert waren, kam dann auch der recht trockene Kommentar zu den Bedingungen auf der Strecke: murmelig. Heiß und schnell.

Staub und Schweiß gingen für das gesamte Wochenende eine unheilige Allianz auf den Körpern der Starter ein und wurden zum ständigen Begleiter.

Continentals MudKings konnten also, mit Ausnahme von Daniels Bike, in der Reserve bleiben.

Samstag ging dann alles gewohnt routiniert: frühstücken, fertig werden, Abfahrten machen. Zwischendurch immer mal wieder Stopp beim Teamzelt, um gegen die Hitze zu trinken und den kleinen Schlifske-Sohn zu befuddeln, der sich sichtlich wohl im Gewusel fühlte.

Zu den Seeding Runs gingen dann zunächst Gino und Markus über den Starthügel, erwischten aber beide eine rote Flagge in ihrem Lauf. Also nochmal hoch. Wer will sich da auch beschweren, wenn man zwei Abfahrten zum Preis von einer bekommt?

Daniel indes erwischt einen störungsfreien Lauf, landet auf dem ersten Platz und macht es mit nur wenigen Hundertsteln zum zweitplatzierten extrem spannend für den nächsten Tag. Gino und Markus platzieren sich im dann erneuten Start sauber in den Top 15 des Starterfelds.

Samstag Abend gab es dann noch ein besonderes Highlight, von dem viele sich noch lange ärgern werden, es nicht gesehen zu haben: Uwe Buchholz hatte das „Race of Legends“ Moderiert. DH-Bikes aus der Zeit um die Jahrtausendwende, Racer, die dort bereits auf den Bikes saßen und dann natürlich auch zeitgenössische Klamotten. Nostalgie und Technikgeschichte pur also. Natürlich mit am Start: die klassischen Nicolais. Thomas öffnete dazu seine heiligen Hallen und ließ die Bikelegenden Nicolai Evo und Nucleon DH in Tabarz auf die Strecke los. Am Steuer einmal Daniel Jahn und einmal Gino Schlifske. Daniel konnte es sich dann auch nicht verkneifen, als einziger Teilnehmer den kompletten Zielsprung auf dem Evo zu überfliegen und die Legende aus Lübbrechtsen standesgemäß zur Linie zu führen. Gino lief mit dem schweren Kreuzer Nucleon DH würdevoll dem staunenden Publikum entgegen. Nur die wenigsten haben wohl bisher so feine Ingenieurskunst an einem Downhillbike gesehen. Klar geht das mittlerweile leichter. Und feiner. Und sensibler. Aber nicht mit so viel Stil und deutscher Liebe zur Überkonstruktion. Genau so kam das Rennen dann auch an: als Hommage an die alten Zeiten. Gute Zeiten. Nicht besser oder schlechter als heute. Aber eben auch geil. Erinnerungswürdig und bewahrenswert.

So, nun aber genug mit dem Geschwurbel um alte Zeiten. Zeit für den Raceday. Zeit für die Entscheidung.

Doch zunächst geht es ganz gemächlich los. Aufstehen, Kaffee, Ideen sortieren und einen Plan für die Strecke und den Lauf schmieden.

Dann ist es auch soweit. Gut gepanzert und gerüstet schieben die Masters zum Start. Johannes und Thomas machen sich auf den Weg an die Strecke. Hier kann Geschichte gemacht, photographiert und geschrieben werden.

Johannes liegt am Flatterband der Bobbahn auf der Lauer und weiß genau, wo Daniels Linie liegt. Nah am Flatterband, hoch an der Schulter der Strecke. Allzu neugierige Fans werden von ihm freundlich aber bestimmt gebeten, nicht zu nah an die Strecke zu kommen. Daniel fährt da, wo sonst keiner fährt und ein dritter Arm hat an seinem Lenker keinen Platz auf dem Weg zum Ziel. Die Pfiffe der Posten kommen näher, die anfeuernden Rufe schwellen an. Der erste gelbe Schatten huscht durch den Berg und schießt kurz darauf so schnell an Johannes vorbei, dass die fünf Bilder pro Sekunde seiner Kamera für ein gutes Photo gar nicht reichen wollen.

Thomas steht derweil im Ziel, hat Gänsehaut und fiebert Daniel entgegen. Ein Fahrer bricht aus dem Wald und feuert die Strecke herunter: Daniels Vorstarter. Doch schon wenige Augenblicke später erscheint das gelbe NBB-Trikot und wird mit Mach 3 größer. Daniel fliegt ins Ziel.

Johannes im Wald hört den Kommentator nicht und weiß nur, dass es mit diesem Fahrer vor Daniel echt eng wird. Beide waren extrem schnell und Daniels Sieg und damit sein Meistertitel sind keineswegs sicher. Johannes stürzt zum Zielbereich und sieht dort Thomas, Markus, Gino und Daniel mit freudigen Gesichtern. Was also zweimal nicht gut werden wollte und Daniel durch das unberechenbare Schicksal verwehrt wurde, konnte nun zu seinem Abschluss gebracht werden.

Daniel ist erster, gewinnt den Titel als Deutscher Downhillmeister und bringt das Nicolai ION G19 zu seinem Podiumsplatz. Schwarz-Rot-Gold. Das macht sich gut am Trikot. Und sieht so aus, als sollte es schon immer so sein.

Freunde, ein brachial gutes Wochenende ging mit lautem Knall für uns zu Ende.

Wir freuen uns und gratulieren allen Gewinnern! Und allen Versehrten wünschen wir schnelle und vollständige Genesung. Habt Spaß auf den Bikes, wir sehen uns in Thale!

Daniel auf dem Evo in Blizz-Dress

Markus, aka Spiderman, ebenfalls auf dem Evo

Gino und der Kran. Nicolai Nucleon DH

Markus im Tiefflug

Son Fisch hab ich gesehen!

Querstreifen machen dick.

Schwarz-Rot-Gold Junge!

Bei Gino ist auch die Mucke zeitgenössisch

Alles andere als ein alter Haufen Alu.

Markus. Linksträger.

Der Konteradmiral und sein Flugzeugträger

Lass flattern!

Fürs Photofinish immer die Nase vorn.

Gewonnen.

Goldjungs

Da is einer stolz.