Farewell, Kiwi! Man sieht sich!

Mai 2018

Kevin „Kiwi“ Dewinski wird unser Team in 2018 als NBB-Fahrer verlassen.

Kiwi wird sich für das laufende und kommende Jahr zunächst vorrangig um Familie und Heim kümmern und sich mit seiner Frau auf seine zwei kleinen Töchter konzentrieren. Der ganze DH & Enduro-Rennzirkus kostet eine Menge Kraft und Zeit. Aus diesem Grund hat Kiwi seine Prioritäten in seiner ihm eigenen, verantwortungsvollen Weise klar auf die Familie gelegt. Denn nur wenn das heimische Umfeld stabil steht und die Vorbereitung passt, kann man alles geben.

Für uns als NBB und ihn als Fahrer geht damit auch eine kleine Ära zu Ende.

Kiwi sitzt bereits seit Ende 2011 auf den in Lübbrechtsen geschweißten Nicolai-Bikes und konnte 2012 erstmalig im professionellen Bereich als Teamfahrer des Gates-Nicolai-Teams starten. Damals testete er noch das brandneue Ion 18 in der Saison 2012, die für ihn persönlich viele Höhen und Tiefen hatte, aber dann dennoch zu einer seiner erfolgreichsten Seasons wurde. Er ging als Sieger aus der internationalen deutschen Enduro-Meisterschaft und Mad East Challenge mit seinem Nicolai Helius AM hervor und konnte reichlich Top-Ten-Platzierungen in der Downhillserie auf dem Ion sammeln. Gleichzeitig machte er 2012 seine ersten Wordcup-Erfahrungen in Val D’Isere in Frankreich.

2013 stürzte sich Kiwi zusammen mit Johannes Schwabe und seinem neuen Teamkameraden Mike Schär in einen mehrwöchigen Roadtrip zwischen den Worldcup-Rennen in Val Di Sole und Fort William und nahm an vielen internationalen Rennen teil. Eine Besonderheit in diesem Jahr war die Erprobung des Prototypen Ion 16 mit Pinion Getriebebox. Vor allem auf dem Massenstartrennen in Alpe D’Huez konnten die Vorteile einer Gearbox im neuen 16er überzeugen und auch in der SSES Serie machte das Rad absolut Spaß!
In der kommenden Saison zog es Kiwi daher in Richtung Enduro. Er bewertete seine Ergebnisse im Downhill als eher durchwachsen und aufgrund der kaum wechselnden Rennstrecken im DH-Bereich wollte Kiwi mal frische Luft und  v.a. frische Strecken entdecken. Die Enduro-Rennen zogen ihn dann quer durch Mitteleuropa. Allerdings wurde die freie Zeit für Rennteilnahmen gegen Ende 2014 durch seinen Hochschulabschluss und anschließendem Start ins Berufsleben deutlich knapper und so mussten Rennteilnahmen und Training ein wenig zurückgeschraubt werden.

Im folgenden Jahr mündeten Kiwis Flitterwochen dann in die Rennteilnahme am GDC in Winterberg, zu dem er direkt vom Rückflug aus Frankfurt verlegte. So ging es für ihn nach der Hochzeit und dem Honeymoon auf Bali unmittelbar wieder zurück zum Renngeschehen. Er konnte starke Ergebnisse sowohl im German Downhillcup als auch in der SSES Enduro Serie herausholen und schloss das Rennjahr 2015 wiederum erfolgreich ab.
2016 brachte wiederum starke Veränderungen, denn seinen Teamkollegen Frank Schneider und ihn selbst zog es zum Nicolai-BikeBauer Team unter Thomas von der Brüggen. Fortan ging Kiwi mit dem gelb-schwarzen Trikot an den Start und war einer der Testfahrer für Nicolais neue Geometron-Bikes im DH- und Enduro-Bereich. Im Mai kam seine erste Tochter zur Welt und dementsprechend eingeschränkt waren zunächst die Rennteilnahmen. Dennoch konnte Kiwi beim GDC in Tabarz einen starken sechsten Platz herausfahren.

2017 stand für Kiwi ganz im Zeichen der Geburt seiner zweiten Tochter und der Enduro World Series. Er startete zunächst zusammen mit seinem langjährigen Kumpel und Teamkollegen Daniel Jahn erfolgreich in die Rennsaison auf Madeira. Weitere Rennteilnahmen am German Downhill Cup und diverser Endurorennen rundeten die Rennteilnahmen ab. Aufgrund der fortgeschrittenen Schwangerschaft zum Ende der Saison sagte er dann die Teilnahme in Finale Ligure ab, konzentrierte sich auf die Familie und durfte im November seine zweite Tochter begrüßen und in den Armen halten.

Für die Zukunft gibt es für Kiwi zunächst keinen definierten Rennkalender, da es für ihn nun primär um seine Familie geht und er sich etwas aus dem Renngeschehen zurücknehmen will.

So, das war nun alles über unseren Kiwi, hier kommt auch noch was von ihm (und das natürlich von Herzen):

Es war stets eine tolle Zeit auf den Nicolai Bikes, egal ob unter der Flagge des Gates Nicolai Teams oder dem Nicolai Bikebauer Team. Ich durfte in den vergangenen Jahren viele neue und interessante Leute kennen lernen, viel durch die Welt reisen, tolle Erfahrungen machen und auf unzähligen Rennen unheimlich viel Spaß auf meinen Nicolai-Buden haben. Das aktive Testen von neuen Modellen und Geometrien im Rennbetrieb ist für jemand technikaffinen wie mich unheimlich interessant.
Aus diesem Grund möchte ich dem ganzen Nicolai- Team in Lübbrechtsen von ganzen Herzen für die letzten Jahre danken! Ihr baut mit viel Herzblut ganz ganz tolle Bikes und seid eine überragende Truppe! Vielen Dank für den jahrelangen Support! Ich habe mich bei jedem einzelnen Besuch in Lübbi absolut wohlgefühlt.
Ein besonders großer Dank geht auch an Thomas von der Brüggen, der stets für mich da war und mich in jeder Lebenslage unterstützt und ein offenes Ohr für mich hat – selbst zu der Zeit, als ich noch für das Gates Nicolai Team unterwegs war.
Im Weiteren danke ich natürlich Janiel Dahn, äh Daniel Jahn, der als TeamBuddy / Kumpel und alltime-Muddi sich stets rührend um mich und meine Bikes kümmerte und mir allzeit viel Spaß auf den Rennen und Reisen in mein Leben brachte. Daniel, ich freue mich sehr über deine Entwicklung und deinen Speed in den letzten Jahren!


Ebenso danke ich
– Schneidi, der mich in die Feinheiten des Rennsports einwies, mich mit Trainingsplänen und immer einem positiven Wort unterstützte. Nicht zuletzt begeisterte er mich auch für alternative Trainingsmethoden und führte mich in die Welt des OCR ein. Der Hindernislauf in Rudolstadt war eine der härtesten Erfahrungen in meinem Leben. Auch Dir und deiner Familie wünsche ich für die Zukunft alles Beste!

– Johannes Schwabe für die vielen Stunden, die er an meinen Bikes schrauben  und den Teamtruck durch Europa lenken durfte,


– allen Teambuddys des ehem. Gates Nicolai Teams und Nicolai BikeBauer Teams für die lässigen Stunden auf den Bikes und Rennen dieser Welt
Und zuletzt danke ich allen Sponsoren des ehem. Gates Nicolai Team bzw. Nicolai  BikeBauer Team für die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre.
Theoretisch müsste die Liste noch viel länger sein. Jeder, den ich in irgendeiner Art vergessen hab, möge sich bitte ganz toll gedrückt fühlen!

Meine Familie geht nun erstmal vor. Unsere beiden Mädels machen es uns nicht immer leicht – unvorhersehbare Ereignisse und Krankheiten treten öfter als gedacht ein. Nicht zuletzt musste ich meinen Trainingsurlaub in Italien auf Grund meiner zwei kranken Mäuse vorzeitig abbrechen. Dafür bringen die Mädels aber auch eine ordentliche Portion Freude in unser Leben. Da vergisst man dann auch gern wieder die Strapazen der letzten Wochen.


Dem Rennsport werde ich zukünftig auch noch treu bleiben – nicht mehr aber in diesem Umfang, wie in den letzten Jahren. Auf dem ein oder anderen Rennen wird man sich hoffentlich sehen und treffen – vielleicht aber auch mal nur vom Streckenrand aus.  Meine Töchter müssen ja auch mal die Welt des Rennsports kennen lernen und erklärt bekommen.


Und wenn die Kids aus dem Gröbsten raus sind, sollte ich auch reif für die Mastersklasse sein und hoffentlich zu alter Stärke zurück finden. U
nd wer weiß, vielleicht geht’s ja irgendwann mal schwarz – gelb weiter?

Viele Grüße, euer Kiwi!