Bikefestival Willingen und IXS DHC #2

Mai 2018

Am Pfingstwochenende fand der zweite Stop des IXS DH-Kalenders in Willingen statt. Eingebettet war das Rennen wie immer in das Bike-Festival mit der großen Expo-Area, um die herum auch viele weitere Rennveranstaltungen stattfanden. Im Prinzip war für jeden Fahrradbegeisterten etwas dabei und wenn man wollte, konnte man über das gesamte lange Wochenende über das Gelände schlendern, ohne dass einem langweilig wird.

Uns hingegen ist dort ohnehin niemals langweilig, schließlich gilt es, die Bikes zügig den Berg hinunter zu bringen (und im Falle des Enduro-Rennens natürlich auch wieder hinauf).

Am Freitag wurde zunächst ganz klassisch alles aufgebaut und „race-ready“ gemacht. Dank des starken Supports von Conti und von SR Suntour, sowie auch von SRAM und Sportsnut, konnten auch derbere rennbedingte Mängel direkt vor Ort behoben werden.

Samstag ging es nun endlich ins Training für die DH-Strecke und auch die Enduristen konnten ihre Trackwalks machen und sich Schlüsselstellen anschauen.

Der Trackwalk brachte außer kosmetischen Änderungen nur wenige Unterschiede zu den Vorjahren. Es ging wie gewohnt am Anfang über die sprunglastige und viel Airtime gebende Hauptlinie in die Wurzeln und Steinstücke, wo die Strecke auch die alte Worldcup-Strecke kreuzte. Das angedeutete Roadgap führte dann wiederum ins Wiesenstück um schlussendlich über die alte 4X-Strecke Richtung Ziel zu führen. Aus der bitteren Erfahrung der letzten Jahre (scharfer Querwind ganz oben und am Ziel) wurden einige Kicker deutlich entschärft und die Strecke gerade im unteren Bereich etwas bodenlastiger ausgelegt.

Nach einem ausgiebigen Trackwalk ging es dann zum Training, denn zu Fuß sehen die Hindernisse dann doch nochmal anders aus, als auf dem Bike und mit Geschwindigkeit. Während wir also trainierten und die Enduro-Piloten in ihre Stages starteten, machte der Teamchef höchstpersönlich das verdiente und treue Bike von unserem Fahrer Jason übergabefertig. Das Bike wird als Dankeschön für den tollen Support und die gute Freundschaft mit Conti ab sofort bei Continental als Showbike mit auf die Events reisen. Denn einen besseren Beweis für die Leistungsfähigkeit von den Reifen aus Korbach gibt es ja nunmal nicht. Wir fuhren derweil die MudKings vorne und die Kaiser hinten an unseren Bikes durch den nächsten scharfen Einsatz im Rennsport.

Gino, Jason und ich drehten derweil unsere Trainingsrunden auf der DH-Strecke und es zeigte sich schnell, dass es für uns alle nicht ganz einfach war, in den Flow der Strecke zu kommen. Man merkte an der Führung der Hauptlinie deutlich, dass hier die gleichen Leute die Strecke gesteckt haben, wie in Winterberg. Genau wie dort brauchte man eine Weile, sich einzugewöhnen und Spaß zu entwickeln, am Ende ergab es aber ein ganzes und machte Spaß. Jason und Gino hatten sichtlich Freude an ihren Nicolai Ion G19 und auch mein Ion 20 machte einen super Job.

Die Streckenführung bewährte sich auch dahingehend, dass es kaum verletzungsbedingte Trainingsstops gab und für alle war eigentlich überall immer genug Platz, sich Linien nochmal anzuschauen, Sektionen zu wiederholen und das meiste aus dem Training herauszuholen.

Daniel Jahn gönnte sich an Pfingsten das Enduro-Rennen auf seinem Nicolai Ion G15, begleitet von Jens Miller auf seinem selbst entwickelten und gebauten 150mm-Enduro-Bike aus Stahl.

Jens konnte auf seinem Bike dann einen extrem schnellen 4. Platz in der Altersgruppe für sich beanspruchen und Daniel Jahn schloss das Rennen als Sieger seiner Klasse ab. Wie genau es für die beiden lief, erfahrt ihr dann noch in einem eigenen, kleinen Kurzbericht.

Auf dem Enduro wurde damit geliefert, was natürlich den Druck auf die DH´ler etwas anzog. Man will sich ja keine dummen Sprüche anhören…

Sonntag kamen nach einem frühmorgendlichen Training dann die Seeding-Runs. Ich ging als Open Masters natürlich wie gewohnt als erster im Team an den Start. Ich hatte mir grundsätzlich vorgenommen, zurückhaltend zu fahren, da einige Bodenproben in den Trainings Grenzen aufzeigten, die es diesmal nicht zu überschreiten galt. Grundsätzlich bin ich kein Freund von viel Airtime, deswegen sollte die Bude möglichst auf dem Boden bleiben, um zu treten. Für dies Art Taktik war die Strecke in Willingen natürlich nur bedingt geeignet. Die Konzentration war dann auch nicht die beste und insgesamt reichte es dann nur für einen Platz 41 meiner Kategorie.

Mir folgte auf dem Fuße Jason, der wie in Winterberg schon, erneut einen sehr schnellen Lauf hinlegte, allerdings zwischendrin wegrutschte, aber dennoch auf Platz 17 in seinem Starterfeld der Open Men kam. Gino Schlifske machte den Schließenden der Willinger DH-BikeBauern und kam mit seinem ebenfalls konservativ gefahrenen Run auf Platz 21 der Pro Masters. Wir alle hatten also noch Trainingsverabredungen für den Folgetag, denn Sekunden, so die einhelligen Meinung, lagen dort noch. An dieser Stelle nochmals meinen Dank an das gesamte Team, denn von Jason über Gino und Daniel bis hin zu Thomas standen mir alle für mein insgesamt erst fünftes DH-Rennen mit vielen hilfreichen Ratschlägen und Tipps zur Seite, ohne die ich diese Strecke vermutlich nicht verletzungsfrei bestritten hätte.

Als Überraschungsgast war dann noch Torsten Rödl bei uns im Fahrerlager am Start, der mit uns einen tollen und sonnigen Tag, sowie einen schönen Abend am gemeinsamen Lagerfeuer verbrachte.

Pfingstmontag stand im Zeichen der DH-Finals, wurde aber bereits im Training vor den arg auffrischenden Winden und Böen überschattet, die dann auch die Rennleitung dazu brachte, den Kursbeginn bis an die Waldgrenze heran zu ziehen und die bei böigem starkem Wind teils unkalkulierbaren Sprünge aus dem Rennen zu nehmen. Mein Plan, verletzungsfrei im Ziel anzukommen gelang, allerdings musste ich mich doch von einigen Sekunden und Plätzen verabschieden, da meine Klickpedalen ausgerechnet im ersten Steinfeld nicht so wollten, wie ich. Damit war es schlussendlich ein Platz 44 für mich im finalen Lauf.

Jason flog pfeilschnell mit etwas über zwei Minuten und sechs Sekunden über die Zielline und sicherte sich somit erneut einen Platz in den Top Ten seiner Klasse auf Rang sechs. Auch bei Gino ging die Rechnung für ihn auf, wenngleich er nicht alle Sekunden des Seeding Runs einsammeln konnte. Nichtsdestotrotz verbesserte er sich auf Rang sechzehn der Pro Masters.

Zwischenzeitlich beehrte uns noch ein echtes Nicolai-Urgestein in unserem Lager. Mechnaiker-Legende Hendrik Hauke schaute herein und schwelgte nach kurzer Begrüßung mit Thomas im gemeinsamen Erfahrungsschatz und dessen gemeinsamer Passion: Getriebebikes von Nicolai.

Und mit diesen Eindrücken ging dann auch das Rennwochenende recht zügig für uns zu Ende. Als Fazit war es ein gut organisiertes Festival, mit vielen Gesprächen unter Freunden und so manchem freudigen Wiedersehen nach der langen Winterpause.

Ich gönne mir erstmal ne DH-Pause und werde zusammen mit Thomas als Einzelstarter und dem 4er-CC-Team erneut in das 24h-MTB-Rennen am Alfsee einsteigen. Vielleicht sieht man sich ja? Und wenn nicht: 

Geht Fahrrad fahren!

Besten Gruß,

Norman

Jason guck nach vorne, sonst verpasste den Lift!

Airtime auf dem ersten Abschnitt

Kurz vorm Steinfeld kommt sogar Norman mal in die Luft

Linienwahl, Linienwahl, Linienwahl. Wo geht´s am besten lang?

Da hat Silas den Photographen entdeckt...

Jason auf dem Weg über das zweite Steinfeld

Gino in den Wiesenkurven. "Schotter fahren kann ja kaum noch einer, alle zu jung dafür..."

Testen, testen, testen. Die Nicolai-Flotte bei der Ausfahrt.

Hier gibt´s das gute Gummi!

Jens und Daniel, die beiden Enduro-Nasen.

Nummer eins seiner Klasse, vierter im Gesamtranking: Daniel Jahn beim Enduro-Cup

"Die Contis waren super bergab, könnt ihr auch Reifen bauen, die von alleine hoch fahren?" Dennis Stratmann und Daniel Jahn nach seinem Enduro-Lauf

Winner, winner, Chicken Dinner! Arne, Daniel und Dennis. Conti-Family!

Gino im Zielsprung. Pedal in the air, Junge!

Die allgegenwärtige Moderatorstimme hat auch ein Gesicht.

Das (nicht mehr ganz so) kompakte Fahrerlager des NBB.

Fernsehen? Wir starren ins Feuer!

Zeigt her eure Farben!

Leider wieder notwendig: Der Rettungshubschrauber. An dieser Stelle nochmal besonderen Dank an alle Ersthelfer, Notfallsanitäter, Ärzte und Streckenposten!

"Alta, da is´n Ufo!" "Quatsch nicht so unpräzise: Leitwerk, Triebwerk, Rumpf. Ganz klar nen Imperialer Kreuzer."

Viele Hände, schnelles Ende. Der Abbau ging flott, da kam man auch noch schön früh nach hause.

Jason, noch circa ne Fünftelsekunde vor dem Ziel

Eine Fünftelsekunde später: Jason im Hotseat.

Da kommt er, der dunkle Lord aus Dortmund.

Markus? Ach nee, Gino. Steht ja auch drauf.

Wir machen ein Photo von jemandem, der ein Photo macht, mit einer Kamera, auf der ein Photo ist. Klar soweit?