WinterTraining ist Beendet

April 2016

Jedem Ende wohnt ein Anfang inne.

Hallo zusammen! Am Wochenende passierte, wonach ich mich manchmal lange und heftig gesehnt hatte. Nur um dann festzustellen, dass es sich komisch angefühlt hat. Bei bestem Aprilwetter sind Thomas und ich am Wochenende gemeinsam die Trails gefahren, die ich in den letzten zwölf Monaten hassen und lieben gelernt habe. Und die ich mittlerweile bei jedem Wetter kenne. Fast jeden Sonntag ging es nach Ratingen und dann wurde ich von ihm als meinem Mentor durch den Wald gescheucht. Und was soll ich sagen? Manchmal war ich nahe der Verzweiflung. Es war mir unbegreiflich, woher nur jedesmal wieder die Reserven herkamen, wenn ich schon am Anschlag war. Wieso die Kuve schon wieder nicht gelungen ist, warum der Berg schon wieder steiler wirkt, wieso schon wieder das Hinterrad wegrutscht.Und plötzlich sagte Thomas dann bei der Tour, mein Training bei ihm sei nun vorbei.

Rückblickend waren es definitiv die besten, forderndsten, schwierigsten, witzigsten und schnellsten Monate, die ich bisher auf dem Rad verbracht habe. Wenn ich jetzt daran denke, was ich teilweise versucht habe, bin ich ganz froh, dass ich mir noch immer nichts gebrochen habe. Mein Problem war nie Angst, sondern Selbstüberschätzung. Gepaart mit zu geringer Ausdauer. Und dieser Wille, doch noch zu probieren, ob es klappt, ohne eigentlich noch die Kraft dafür zu haben.
Thomas hat das gesehen und genau da gezielt angesetzt: mehr Ausdauer, mehr Kraft, schlauer und kräfteschonender fahren. Am Anfang, also im September 2015, waren es immer so um die 30km mit rund 450hm. Da war das Wetter noch schön und die eine oder andere Spielerei mit dabei (großartig: das frische ION GPI mit Daniel Jahn baden schicken). Das pendelte sich dann im Herbst bei 40km und 600hm ein. Die Sonntage in Ratingen wurden regelmäßig und das Wetter stetig immer nasser, kühler, matschiger, schwieriger. Und wer nicht glauben will, dass ein FatBike schnell sein kann, dem empfehle ich ne Winterrunde mit Thomas.

Hauptsächlich war er auf seinem ION 15 unterwegs, ich zunächst auf meinem Helius ST. Einen Downhiller durch den Wald zu fahren war zwar nicht ganz so ideal, aber der viele Federweg hat mir durchaus regelmäßig meine Knochen gerettet. Und der Trainingseffekt, ne 18kg-Bude durch die Berge zu treten, war auch nicht zu verachten.
Weihnachten gab es dann von mir als Geschenk an mich selbst ein nagelneues ION 16. Obwohl ich vorher immer schon mittlere Rahmen gefahren bin, gab es das ION in L und es war die perfekte Entscheidung. Langer Reach, viel Sicherheit, hohe Stabilität bei Geschwindigkeit und immer noch wendig genug. Wie sagte ein Kunde letztens so schön: Bei Thomas kriegt man zwar nicht das, was man will, aber dafür genau das, was man braucht.

Und noch eines habe ich gelernt: wer wirklich fit ist, dem machen Touren auch mehr Spaß. Man kann einfach länger, besser und schneller fahren und auch noch am Ende aus dem Bike und dem Körper was rausholen. Gleichzeitig gibt es viel Selbstvertrauen und auch den Mut, neue Linien zu probieren. Bestes Beispiel: Bei Thomas liegt eine Buche quer auf einem Trail. Der obere Rand ist ungefähr auf Hüfthöhe und damit schon ein recht imposantes Hindernis. Der Stamm sah immer unfahrbar aus. Bis wir es probiert haben. Zunächst war ich sehr unelegant, mittlerweile freue ich mich bei den Touren auf den Stamm, weil es einfach extrem spaßig ist, ihn schnell zu fahren und sich von ihm kicken zu lassen.
Im November gab mir Thomas dann ein Team-Trikot des BikeBauer-Racing Teams und seither trage ich es mit Stolz. Ich weiß, was Thomas das NicolaiBikeBauer-Team und das BikeBauer-Racing Team bedeuten und für mich war es höchstes Lob und Anerkennung, diese Trikot fahren zu dürfen. Allerdings ist es genauso Auszeichnung wie Verpflichtung. Es zu kriegen ist schwer, es dann zu tragen ist noch schwerer.

Insgesamt waren es die geilsten Monate, die je auf dem Rad verbracht habe. Und ich hatte das große Privileg, von Profis zu lernen und absolut feinste Räder zu fahren. Das, was für viele ein Traum ist, wurde für mich selbstverständlich. Ein neues Nicolai Probe fahren? Klar, steht ja schon bei Thomas. Ne Tour mit den Jungs vom NicolaiBikeBauer-Team? Klar, sind ja alles gute Bekannte und sowieso ständig bei Thomas. Ne eigene Tour durch die Produktion in Lübbrechtsen? Wieso nicht? Und auch dort war ich begeistert von der freundschaftlichen und kumpeligen Atmosphäre. Egal, wo man beim BikeBauer oder bei Nicolai hinschaut, irgendwie ist alles sehr familiär und es wirkt völlig selbstverständlich, sich diese Menschen nach der Arbeit alle zusammen in geselliger Runde zu denken.

Abschließend möchte ich mich bedanken. Und zwar bei allen, die ich in den letzten zwei Jahren getroffen habe und die mir den Weg ermöglicht haben, den ich nun weiterhin beschreiten werde. Torsten, ich danke dir für die geilen Touren im Teuto, die witzigen Trial-Einlagen in diversen Skateparks und dein sonniges Gemüt; ich freu mich schon, wieder mit dir im Sattel zu sitzen! Ralph, Johannes, Noah, Jason und der restlichen Bande. Für eure Tips, Tricks, eure Zeit und euren Enthusiasmus und technischen Verstand, der deutlich ansteckend ist, und natürlich für den ganzen Kaffee, den ich bei Kuhnens trinken durfte. Das war manchmal eine Oase in der Wüste, gerade bei 3 Grad und Regen…Und schlussendlich Thomas, danke ich dir! Du weißt wofür. Manchmal muss man nämlich nicht viel erzählen, sondern einfach machen. Und wenn das klappt, dann ist alles gut.

Jungs und Mädels, ich freu mich auf die Saison! Neben euch, bei euch, mit euch.

Gruß

Norman

Am Anfang war viel Spass beim Aufbauen Nicolai ION-16

Stolzer Norman mit seinem Arbeitsgerät

Sport Kameraden Daniel und Norman.

Und schnell kann er jetzt auch!!

Wintertrainung ist vorbei die Season kann kommen.